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AfD setzt voll auf das Thema Flüchtlingskrise


Andrea Kanold, Derya Türk-Nachbaur und Wolfgang Kaiser verte

Südkurier, 29.01.2016

 

Die AfD-Wahlkampfveranstaltung lockte 100 Zuhörer in den Weinbrennersaal. Gemeinderäte verteilen Protest-Flugblätter

Im Vorfeld der AfD-Veranstaltung hatten die Wogen hoch geschlagen. Einige Gemeinderäte hätten es gerne gesehen, wäre der ihrer Ansicht nach nicht demokratischen Partei der Saal verwehrt worden. Die von manchen geäußerten Befürchtungen, es könne sogar Ausschreitungen geben, bewahrheiteten sich allerdings nicht. Die einzige Störung, mit denen die AfD in Bad Dürrheim zu kämpfen hatte, war die des quietschenden Mikrofons.

Ruhigen Protest gab es gleichwohl: Die Stadträte Andrea Kanold (FDP) und Wolfgang Kaiser (LBU), Andreas Nachbaur (SPD) und SPD-Mitglied Derya Türk-Nachbaur verteilten vor dem Haus des Gastes Informationsblätter und Grundgesetze an die Besucher. Unterzeichnet waren die Infoblätter von Klaus Götz, Andrea Kanold, Barbara Fink, Andreas Nachbaur, Wolfgang Kaiser und Kurgeschäftsführer Uwe Winter. Die Stadträte waren so manchen verbalen Anfeindungen ausgesetzt, sie stellten sich aber der Diskussion.

Während der Veranstaltung blieb es ruhig. Über 100 Besucher waren der Einladung der AfD gefolgt und lauschten den Vorträgen. „Wir waren und sind keine Ein-Themen-Partei“, betonte Joachim Senger, Ersatzkandidat für den Wahlkreis. Dennoch drehte sich der Abend ausschließlich um die Flüchtlingskrise. Die Veranstaltung war geprägt von harscher Kritik an der Bundesregierung und massiven Vorwürfen, die auf die „Alt-Parteien“, so Senger, abzielten. Dafür gab es immer wieder Applaus des Publikums.

Gastredner Marc Jongen vom Landesvorstand der AfD hielt in seinem ausführlichen Referat unter anderem eine massive Überwachung der Grenzen und weitgehende Schließung für Flüchtlinge als Krisen-Lösung für unausweichlich: „Wir müssen unschöne Bilder im Fernsehen ertragen, um zu einem geordneten Zustand zu kommen.“ Das gelte selbst dann, wenn Flüchtlinge etwa in Hungerstreik treten sollten. „Man muss konsequent durch diese Phase, dann werden die Flüchtlingsströme abebben.“

Jongen raunte zudem von Verschwörungstheorien, es gebe internationale Pläne, das deutsche Volk zu schwächen und eine Mischbevölkerung zu bilden. Diese Theorien wolle er sich zwar nicht zu eigen machen, aber so kommentieren: Wenn Saboteure das Land übernommen hätten, würden sie genau so vorgehen.

Einen Auftritt hatte zuvor auch Landtagskandidat Markus Frohnmaier (25), der der Regierung in der Flüchtlingskrise „Staatsversagen“ attestierte. „Köln zeigt, wohin das alles führt.“ Er hatte den syrische Journalisten Kevork Almassion mitgebracht, der auf Englisch über seine Erfahrung in den deutschen Flüchtlingsheimen berichtete.

Emotional und hitzig wurde es erst zum Schluss in der Diskussionsrunde, als der SPD-Kreisvorsitzende Jens Löw kritisierte, Jongen und die AfD hätten keine Argumente, „Sie dreschen nur Phrasen“. Das Publikum buhte ihn aus, forderte mit „Raus, raus“-Rufen zum Gehen auf. Von „Zynismus in höchstem Maße“ sprach SPD-Stadtrat Andreas Nachbaur, wenn die AfD einerseits das Wort „Zynismus“ ständig verwende und andererseits Tote durch Grenzschließung in Kauf nehme.

http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/bad-duerrheim/AfD-setzt-voll-auf-das-Thema-Fluechtlingskrise;art372507,8480870

 

 

 

 

 

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